Carlos Ruiz Zafón – Marina
Óscar Drais Leben verändert sich schlagartig, als er im Villenviertel Barcelonas das mysteriöse Mädchen Marina kennenlernt, welches mit ihrem Vater zusammen in der Vergangenheit zu leben scheint. Gemeinsam kommen Óscar und Marina einem dunklen Geheimnis der Stadt auf die Spur, in das eine unbekannte Dame in Schwarz involviert ist. Sie begeben sich auf eine gefährliche Spurensuche – und Óscar muss entdecken, dass nicht nur die Stadt ihre Geheimnisse hat.
Zafón ist ein Autor, den man eigentlich immer lesen kann – aber am allerschönsten ist es doch im Herbst und im Winter. Seine Romane sind alle etwas düsterer und passen perfekt zu dem Wetter und der allgemeinen Ich-verkieche-mich-am-besten-für-ein-paar-Wochen-Stimmung. Marina ist zum Gruseln, ein Schauerroman der alten Schule: ein sehr stimmungsvolles Buch mit dieser einzigartigen Zafón-Atmosphäre, das einen bis zum Schluss fesselt.
Leigh Bardugo – Die Sprache der Dornen
Ein Prinz aus Nowij Sem, der eher Bestie ist als Mensch und von seinem Vater in ein Labyrinth unter der Stadt verbannt wird; ein Mädchen, das sich selbst und ihren Vater vor einer verführerischen Hexe retten will; ein Nussknacker, der lieber ein Mensch wäre und ein Fluter, der mithilfe des Flusses die Hand der Prinzessin für sich gewinnen möchte.
Leigh Bardugos märchenhafte Kurzgeschichten aus Die Sprache der Dornen sind wie auch ihre bisherigen Romane im Grishaversum angesiedelt und spielen in den Regionen Nowij Sem, Rawka, Fjerda und Kerch. Inspiriert von verschiedenen europäischen Märchen und Mythen kreiert die Fantasyautorin sechs eigenständige düstere und atmosphärisch überzeugende Geschichten, die ihren klassischen Vorgängern in nichts nachstehen – die perfekte Lektüre für lange, stürmische Abende auf dem Sofa. Das Buch ist seit dem 1. Oktober bei Knaur erhältlich.
Susanna Clarke – Jonathan Strange & Mr. Norrell
Anfang des 19. Jahrhunderts macht der Zauberer Mr. Norrell auf sich aufmerksam, als er die Statuen der Kathedrale von York zum Leben erweckt. Auch wenn alle Leute die Legende des mächtigen Zauberers kennen, den man Rabenkönig nannte, sind sie überrascht, dass Magie noch existiert. Mr. Norrell wird nach London berufen, um die Briten im Kampf gegen Napoleon zu unterstützen. Dort lernt er Jonathan Strange kennen, ein junger, aufstrebender Zauberer, den er unter seine Fittiche nimmt.
Jonathan Strange & Mr. Norrell ist anders als die meisten Bücher. Es ist kein klassisches Fantasybuch à la Tolkien, kein High Fantasy und auch kein „Harry Potter für Erwachsene“. Genau das macht es zu etwas ganz Besonderem. 1024 Seiten voller Magie – die erste Hälfte plätschert langsam voran und entführt uns in die Welt der beiden Zauberer, die andere Hälfte ist so wahnsinnig geistreich, spannend und rasant, dass man den Roman kaum weglegen kann.
David Mitchell – Slade House
Alle neun Jahre verschwindet ein Mensch im Slade House, einem riesigen Anwesen in der Slade Alley, welches überhaupt nicht zu existieren scheint. Hier geschehen geheimnisvolle Dinge – und wer versucht, diese aufzudecken, wird nie wieder zurückkehren können.
Slade House ist ein Sequel zu David Mitchells Roman Die Knochenuhren. Es kann zwar auch als alleinstehende Geschichte verstanden und genossen werden, doch es erklärt einige Vorkommnisse aus seinem Vorgänger und deckt zu diesem interessante Hintergründe auf. Ganz anders als Mitchells andere Romane ist Slade House düster und beklemmend. Edgar Allan Poe trifft Mystery trifft Fantasy: die rund 200 Seiten sind so spannend, dass man sie locker an einem Nachmittag oder Abend verschlingt – am besten kurz vor Halloween!
Ray Bradbury – The October Country
19 Geschichten von Zwergen, Mumien und Skeletten, von alptraumhaften Babys, tödlichen Aufgaben, ertrunkenen Liebenden und Mord.
Ebenfalls ein perfektes Buch für die Nacht der Geister, Mumien und Vampire ist diese englischsprachige Kurzgeschichtensammlung von Ray Bradbury, der vor allem durch seine Dystopie Fahrenheit 451 bekannt ist. Seine old-school Schauergeschichten in lebendiger Sprache laden rund um den 31.10. zum Gruseln und Wundern ein. Die düsteren, schwarz-weißen Illustrationen von Joseph Mugnaini unterstreichen die bizarren bis verstörenden Ereignisse in The October Country noch einmal deutlicher. Die Ideale Lektüre für Fans von Lovecraft, Poe, Stoker, King und Co., die man aber vielleicht besser nicht bei Kerzenschein genießen sollte, falls man noch vorhat, zu schlafen.
Patrick Rothfuss – Der Name des Windes
Nach dem Tod seiner Eltern lebt Kvothe als Straßenjunge, bevor er an die berühmte Universität von Imre geht. Mit Hilfe der Magie hofft er, den Mördern seiner Eltern, den sagenumwobenen Chandrian, auf die Spur zu kommen.
Der Name des Windes ist der erste Teil von Rothfuss berühmter Königsmörder-Trilogie. Die poetische Sprache kann ihre Wirkung besonders entfalten, wenn man zwischendurch den Blick vom Buch hebt und durch die verregnete Straße im schummrigen Abendlicht schweifen lässt. Rothfuss hat eine wunderbare, tiefenreiche High Fantasy-Welt erschaffen, die einen von den ersten Seiten an vollständig in ihren Bann zieht.
Schöne Auswahl fantastischer Literatur! Ich muss ja gestehen, „Jonathan Strange & Mr. Norrell“ ist eins der der wenigen Bücher, welches ich bereits ab der Hälfte entnervt abbrechen musste, da es über hunderte von Seiten einfach nur ziellos vor sich hinplätscherte. Das hat mich im nachhinein geärgert, aber zu einem zweitem Versuch konnte ich mich bis heute nicht aufraffen. Als Alternativlösung habe ich mir nun die Miniserie auf Blu-Ray geholt, da ich wenigstens wissen will, wohin das Ganze letztlich führt. ;-)
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Dankesehr!
Das Problem mit dem Buch kann ich aber sehr gut nachvollziehen. Es hat durchaus seine Längen und ich glaube, einige Leser waren da recht frustriert (wenn man sich mal die Online-Bewertungen ansieht :D). Die DVD liegt hier auch noch bei uns auf dem must-watch-Stapel. Ist dann vermutlich die beste Lösung für dich, sofern du es nicht noch mal mit dem Roman probieren möchtest. ;)
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Da sich die ungelesen Bücher bereits überall im Wohnzimmer stapeln, werde ich wohl mir eher hier eins schnappen, als mich nochmal zu „quälen“. Normalerweise breche ich Bücher eigentlich nie ab. In diesem Fall passen Werk und Leser wohl aber einfach nicht zusammen. ;-)
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Ich schließe mich meiner Vorkommentatorin an – eine sehr schöne Zusammenstellung. Besonders „Der Name des Windes“ ist ein absolutes Lesehighlight und auch Leigh Bardugo hat mich beeindruckt. Vielen Dank für diesen schönen Beitrag :)
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Dankeschön! :)
Wenn du das von Leigh Bardugo mochtest, solltest du es vielleicht mal mit „The Bear and the Nightingale“ von Katherine Arden versuchen – „Die Sprache der Dornen“ hat mich zeitweise sehr daran erinnert! :)
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Ein toller Beitrag! Da ist das eine oder andere Buch dabei, das ich zwar auf dem Regal, aber für den Herbst trotzdem noch gar nicht so auf dem Schirm hatte – danke dafür. :) Und ich finde auch, dass ‚Marina‘ von Zafón ein absolutes Herbstbuch ist – hat mich letztes Jahr im Herbst sehr beeindruckt.
Liebste Grüße,
Ida
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Danke! Wie passend, dann kannst du da ja eventuell noch was in Angriff nehmen. :)
Ich glaube, man muss eigentlich alle Zafón-Bücher im Herbst oder Winter lesen – dann kann man sie erst so richtig auskosten. ;)
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Das sollte ich mir merken, wenn ich das nächste Mal eine Herbstleseliste erstelle. :)
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SLADE HOUSE mochte ich wirklich sehr, als ich es gelesen habe, deshalb habe ich es auch sofort auf meine Herbstempfehlungen gepackt. DIE SPRACHE DER DORNEN ist auf jeden Fall auf meiner Wunschliste, aber irgendwie entscheide ich mich in der letzten Sekunde immer doch lieber ein anderes Buch zu kaufen, wenn ich es in meinen Warenkorb gepackt habe haha. Ich muss endlich mal DER NAME DES WINDES lesen, aber ich warte lieber noch bis alle Teile der Reihe draußen sind. Ist für mein Herz besser, denke ich. :)
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Oh nein, das geht so aber nicht! :D Die Märchen VERLANGEN geradezu danach, demnächst gelesen zu werden! :P
Das mit dem Namen des Windes kann ich sehr gut verstehen, aber da wirst du wohl noch etwas länger Geduld haben müssen…leider!
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[…] atmosphärisch dichten Märchen über dunkle Magie haben mir wahnsinnig gut gefallen, gerade jetzt im Herbst und um Halloween herum. Ich freue mich schon auf Bardugos nächsten Roman, der nächsten Oktober im Original kommen soll, […]
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