Einmal hörte ich einen Stammkunden in der Buchhandlung meines Vaters sagen, wenige Dinge prägten einen Leser so sehr wie das erste Buch, das sich wirklich einen Weg zu seinem Herzen bahne. Diese ersten Seiten, das Echo dieser Worte, die wir zurückgelassen glaubten, begleiten uns ein Leben lang und meißeln in unserer Erinnerung einen Palast, zu dem wir früher oder später zurückkehren werden, egal, wie viele Bücher wir lesen, wie viele Welten wir entdecken, wie viel wir lernen oder vergessen.
Carlos Ruiz Zafón, „Der Schatten des Windes“.
Ein Roman, dem ich die damalige Aufmerksamkeit, welche der lange Aufenthalt auf der Spiegel-Bestsellerliste zur Folge hatte, wirklich gegönnt habe, hat er doch wirklich das Zeug zu einem modernen Klassiker und ein möglichst breites Publikum verdient. Wenn man heute schaut, was sich da so in den Top-Verkaufslisten tummelt – da muss man Literatur mit Tiefgang ja zumeist mit der Lupe suchen. – „Der Schatten des Windes“ ist für mich übrigens auch ein Buch, was perfekt in die Jahreszeit Herbst passt. Melancholisch, düster und doch auch wunderschön geschrieben. Ich glaube, ich sollte es mal wieder lesen. Zumal die Themen Katalonien bzw. Unterdrückung und Widerstand aktueller nicht sein könnten. – Beste Grüße, Stefan
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