T. S. Orgel – Die Blausteinkriege I. Das Erbe von Berun

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© Verlagsgruppe Random House

Die Blausteinkriege beginnen

Das Reich Berun erscheint grenzenlos. Durch die Eroberungen des alten Kaisers, des „Löwen von Berun“, sind fast alle Konkurrenten besiegt oder als Verbündete gewonnen. Doch nach seinem Tod steht das Reich vor dem Zerfall. Sein Nachfolger denkt vor allem an Vergnügungen, während sich an den Grenzen des Reiches mächtige Feind erheben und im südlichen Protektorat, dem Macouban, eine Rebellion auszubrechen droht. Sara, ein Straßenmädchen, wird in Komplott gegen die Kaiserinnenmutter verstrickt. Gemeinsam mit dem Schwertmann Marten und dem „Puppenspieler“ kämpft sie um die Zukunft des Reiches.

Der Einstieg in die neue Fantasy Reihe Die Blausteinkrige der Autorenbrüder Tom und Stephan Orgel ist genretypisch eher gemächlich. Nach und nach werden die wichtigsten Charaktere vorgestellt und es dauerte etwas, bis richtige Spannung aufkam. Vor allem das Straßenmädchen Sara besitzt als eine der Hauptprotagonistinnen viel Potenzial und ich bin sehr gespannt auf ihre Entwicklungen in den folgenden Bänden. Daneben empfand ich den Schwertmann Marten und den „Puppenspieler“ eher blass. Vor allem Martens Geschichte als glückloser zweiter Sohn eines Adelsgeschlechtes hat mich nach einiger Zeit gelangweilt. Positiv fällt aber auf, dass es nur wenige Charaktere gibt, die in einem schwarz-weiß Schema klar zuzuordnen sind. Gut gefallen hat mir auch, dass der Ton der Figuren rau und roh ist und so authentisch wirkt. Verwirrend war für mich vor allem die Darstellung des neuen Kaisers. Zwar wird bereits im Klappentext erwähnt, dass er sich nur für seine Vergnügungen interessiert, letztlich kommt er aber nur in einer Szene vor und wirkt in dieser dazu seltsam beschränkt. Auch wenn er sich nicht für Politik interessieren will, scheint es doch wenig glaubhaft, wenn er sich in keiner Weise für die Geschehnisse in seinem Reich verantwortlich fühlt. Zu großen Teilen spielt die Handlung in Berun, daher werden dem Leser die Kultur und die Menschen hier gut verständlich näher gebracht. Die anderen Völker, die Kolnorer und die exotisch wirkenden Metis, werden in diesem ersten Band nur oberflächlich beschrieben, was ich vor allem im Fall der Metis sehr schade finde. Diese machten einen sehr interessanten Eindruck und ich hoffe, im nächsten Band mehr zu ihrer Geschichte und Kultur zu erfahren.

Die Handlung spielt vor allem auf der politischen Ebene und erst zum Ende des Buches lösen sich einige Intrigen auf, während andere weiterhin offen bleiben. Bis jetzt wurde mir allerdings noch nicht richtig klar, worum es in den Blausteinkriegen eigentlich geht. Durch die Verwicklungen von vielen verschiedenen Gruppierungen bleiben im ersten Band einige Motive noch unklar. An manchen Stellen wirkte die Handlung auf mich allerdings zu sehr konstruiert. Das ist mir vor allem aufgefallen, als Sara eine Intrige aufdeckt. Wie das geschieht, machte auf mich einen selten dämlichen Eindruck. Leider wird das Magiesystem bis jetzt nur oberflächlich beschrieben. Wie die verschiedenen Talente funktionieren und welche Rolle der Blaustein spielt, wird immer wieder angedeutet, aber richtig klar geworden sind sie mir noch nicht.

Solider Einstieg mit Luft nach oben

Grundsätzlich habe ich den ersten Band der Blausteinkriege gerne gelesen, auch wenn die Handlung manchmal leichte Schwächen offenbart und manches, wie etwa das Magiesystem, noch im Dunkeln bleibt. Hier hoffe ich auf mehr Erklärungen im nächsten Band. Gut gefallen hat mir vor allem das Straßenmädchen Sara, die hoffentlich noch viele Entwicklungen durchmachen wird. Für Fantasyfans ist der Auftaktband der Blausteinkriege mit Sicherheit empfehlenswert.

3,5sterne

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