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Georgisches Familienepos
Mit der Geburt Stasia Jaschis im Jahr 1900 beginnt diese Familiensaga. Sie wächst als Tochter eines wohlhabenden und angesehenen Schokoladenfabrikanten in der georgischen Oberschicht auf. Später heiratet sie den Weißgardisten Simon, der am Vorabend der Oktoberrevolution nach Petrogad versetzt wird und damit weit von seiner Frau entfernt lebt. Nachdem Stalin an die Macht kommt, sucht Stasia mit ihren Kindern Schutz bei ihrer Schwester Christine in Tiblissi.Christine ist bekannt für ihre Schönheit und zieht den Geheimdienstler Lawrentia Beria an, mit fatalen Folgen…
Der Roman Das achte Leben (Für Brilka) ist in acht Teile geteilt, in der über die verschiedenen Generationen der Familie Jaschi berichtet wird. Erzählt wird das Ganze aus der Sicht Nizas, der Urenkelin Stasias. Historisch beginnt das Werk in der zaristischen Epoche und endet im Berlin der Nachwendezeit. Die Schicksale der Familienmitglieder sind eng mit geschichtlichen Begebenheiten verwoben. Im Mittelpunkt stehen aber vor allem die politischen Entwicklungen in der ehemaligen Sowjetunion. Ungeschönt begleitet der Leser die Familie Jaschi durch eine von Kriegen geprägte Epoche. Ich fand die Geschichten der verschieden Personen mal mehr und mal weniger spannend, was vor allem daran lag, dass ich ungefähr ab der Hälfte des Buches immer wieder das Gefühl bekam, das sich bestimmte Muster wiederholten, was für mich teilweise zu längen in der Handlung führte. Durch die vielen Schicksalsschläge war es leider sehr vorhersehbar, wie die verschiedenen Episoden weitergehen und enden. Größtenteils sind sie von Liebe, Hass und Verrat geprägt. Trotzdem bin ich der Familie Jaschi sehr gerne durch ein ganzes Jahrhundert und über fast 1300 Seiten gefolgt. Die Figuren sind unterschiedlich und lebendig gestaltet, ich konnte mit ihnen mitlachen, mitfühlen und (häufig) auch mitweinen. Besonders gelungen ist für mich die Geschichte von Kitty, der sehr berührend ist und sich teilweise deutlich von denen ihrer Verwandten unterscheidet.
Mit ihrem Stil schafft es Nino Haratischwili, den Leser in ihren Bann zu schlagen. Sie schreibt unaufgeregt und wirkt dabei authentisch. Die Figuren erwachen zum Leben und ich wollte wissen, wie die Geschichte der Familie ausgeht.
Bewegende Geschichte mit leichten Längen
Den Roman Das achte Leben (Für Brilka) habe ich gerne gelesen. Es hat mir gut gefallen, einen historischen Roman über das 19. Jahrhundert zu lesen, der fast ausschließlich in der Sowjetunion spielt und über das Land Georgien und seine Geschichte wusste ich vorher so gut wie nichts. Die Geschichte der Familie Jaschi wird von Nino Haratischwili spannend erzählt und durch die verschiedenen Teile erhält man als Leser immer wieder eine neue Perspektive auf die Familie. Leider gab es für mich ab der Hälfte des Buches immer wieder leichte Längen, bei denen sich die Schicksalsschläge wiederholten und es für mich zu vorhersehbar wurde. Dennoch ist der Roman absolut empfehlenswert. Der Stil der Autorin und die Charaktere mit ihren bewegenden Geschichten sind es definitiv wert, gelesen zu werden.
gebe Ihnen weitestgehend recht, dennoch, ein Buch, dass man nicht aus der Hand legen kann. Emotional sehr bewegend und ein Lehrbuch in Sachen russischer Geschichte. Georgien war mir bislang unbekannt, aber ich bin neugierig geworden, zumal mein Sohn kürzlich dort gewesen ist.
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