Andalusien, Flamenco und ganz viel Tabak
Sevilla im Jahr 1748: Die schwarze Sklavin Caridad wird nach der Überfahrt von Kuba nach Spanien freigelassen und bei einer Zigeunerfamilie aufgenommen. Schnell freundet sich Caridad mit der Tochter der Familie, Milagros, an. Beide verbindet die Liebe zur Musik, die ihnen Trost und Vergessen spendet.
Ihr Leben, das von Verfolgung und Erniedrigung geprägt ist, führt sie von den Ebenen Andalusiens bis in die Königsresidenz Madrid, wo Milagros zur gefeierten Tänzerin aufsteigt.
Es passiert wirklich sehr selten, dass ich ein Buch nicht bis zum Ende lese. Der neue Roman von Ildefonso Falcones Das Lied der Freiheit gehört zu diesen Ausnahmen. Nach knapp einem Drittel des Buches habe ich es aufgegeben. Die beiden Hauptfiguren Milagros und Caridad können trotz harter Schicksalsschläge weder Mitleid noch Sympathie hervorrufen, sondern bleiben blass und sind mir herzlich egal. Auch die Geschichte um die beiden herum, das Leben der Zigeuner in Sevilla und dem restlichen Spanien, welches von Verfolgung und Unterdrückung gezeichnet ist, konnte für mich nicht interessant erzählt werden. Einen Großteil der Erzählung nimmt das Thema Tabak ein. Der Tabak wird geraucht, geschmuggelt, getauscht und so weiter und so fort. Und wirklich jeder hat Tabak geraucht, weshalb auch viele Dialoge sich mit der Herstellung und Qualität von Tabak beschäftigen. Auf den ersten Seiten war es noch ganz unterhaltsam, aber nach etlichen Wiederholungen sehr ermüdend und langweilig. Positiv aufgefallen sind mir nur die Beschreibungen der Musik und dem damit einhergehenden Flamenco-Tanz durch die Zigeuner. Diese Darstellungen sind atmosphärisch sehr gelungen und spannend zu lesen. Leider ist es auch das einzige, was mir positiv aufgefallen ist.
Leider eine große Enttäuschung
Ich hatte mich wirklich auf den neuen Roman von Ildefonso Falcones gefreut. Seine beiden ersten Bücher Die Kathedrale des Meeres und Die Pfeiler des Glaubens waren spannend und konnten mich gut unterhalten. Wobei sein zweiter Roman Die Pfeiler des Glaubens für mich schon nicht mehr das Niveau seines Debütromans erreichen konnte. Dieser Trend hat sich leider mit Das Lied der Freiheit weiter fortgesetzt. Die langweilige Geschichte und die blassen Charaktere haben leider dazu geführt, dass ich den Roman nach einem Drittel beendet habe und daher nicht weiterempfehlen kann.