Oliver Plaschka – Das Licht hinter den Wolken

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Fantasy made in Germany

In einer Welt, in der die Magie fast erloschen ist, träumt die junge April schon in ihrer Kindheit von einem magischen Licht, das sie in die Welt lockt und ihr hartes Leben in ihrem Heimatdorf beendet. Kaum gelingt ihr später die Flucht vor ihrem tyrannischen Vater, macht sie Bekanntschaft mit dem Fealv Janner, einem Söldner, der auf der Suche nach seiner Herkunft ist und bereits genug eigene Probleme hat. Als sie auch noch einen einflussreichen Mann töten, bleibt ihnen nur der Weg in die Gesetzlosigkeit. Unter den Namen ihrer Schwerter, Banneisen und Schneeklinge, sind April und Janner bald berüchtigt für ihre Taten. Schließlich begegnen sie dem Zauberer Sarik, einem Verbannten, der sich dem Verebben der Magie widersetzt und April bei ihrer Suche nach dem Licht helfen kann…

Oliver Plaschkas Das Licht hinter den Wolken ist ein spannender Fantasyroman, der eine interessante Welt und abwechslungsreiche Charaktere bietet. Der Autor entwickelt mehrere Erzählstränge, die parallel laufen und sich häufig gegenseitig ergänzen. Besonders gut gefallen hat mir die Handlung um den Zauberer Sarik, der aus einem langen Schlaf erwacht um die Magie zu retten. Nach seinem Erwachen fehlen Sarik seine Erinnerungen und es macht als Leser großen Spaß, ihn auf seiner Reise und der Suche nach seinem alten Leben zu begleiten. Neben Sarik ist auch die Senatorentocher Cassiopeia ein gut gezeichneter Charakter, deren Geschichte auch emotional berührt. Nur das Verhältnis zwischen April und Janner wirkt unglaubwürdig. Neben den vielseitigen Charakteren sind auch die alten Geschichten und Mysterien, von denen im Verlauf der Handlung immer wieder berichtet werden, spannend und liefern ein umfangreiches Bild der fiktiven Welt. Neben der Welt können auch die entwickelten Völker voll überzeugen, obwohl es anfangs mitunter etwas schwierig ist, sich ein genaues Bild der Fealv, Timei und Eolyn zu machen. Vor allem die Geschichte der Eolyn spielt eine tragende Rolle für die Handlung und ist mit vielen Details ausgearbeitet.

Das eigentliche Besondere an diesem Roman war für mich aber die wunderbare poetische Sprache, die für ein großes Lesevergnügen und jede Menge bildgewaltiger Beschreibungen sorgt. Damit hebt sich Oliver Plaschka deutlich vom Fantasyeinheitsbrei ab. Die komplexe Welt erfordert vom Leser viel Aufmerksamkeit, da die Grenzen zwischen der „echten“ Handlung und den beschriebenen Sagen manchmal etwas unscharf verläuft.

Spannende und vielschichtige Fantasy mit poetischer Sprache

Oliver Plaschka ist ein wirklich guter Fantasyroman gelungen, der neben vielschichtigen Charakteren, einer in sich stimmigen Welt, vor allem eine abwechslungsreiche und poetische Sprache bietet, die im Fantasy-Bereich leider eher zur Ausnahme gehört. Für Neueinsteiger in die Fantasyliteratur ist die Komplexität der Geschichte vermutlich eine große Hürde, für alle Fantasyfans, die einen Roman mit Anspruch suchen, aber eine klare Empfehlung.

4,5sterne

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